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Junior-Depot & ETFs – Die perfekte Wahl für Kinder?

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Ein Junior-Depot ist eine der besten Möglichkeiten, Geld für den Nachwuchs anzulegen. Warum das so ist und was du zum Thema Kinder-Depot wissen musst.

Junior-Depot & ETFs – Die perfekte Wahl für Kinder?
 
  • Lesedauer: 7 Minuten
  • Level: Für alle
Definition Junior-Depot
Ein Junior-Depot ist ein Wertpapierdepot, welches auf den Namen einer minderjährigen Person läuft und in der Regel bis zur Volljährigkeit von den Eltern oder anderen gesetzlichen Vertretern treuhänderisch verwaltet wird.
Das erwartet dich in diesem Artikel
 

Was ist ein Junior-Depot?

Als Junior-Depot wird ein Wertpapierdepot bezeichnet, das ab Zeitpunkt der Geburt durch die Eltern oder andere gesetzliche Vertreter auf den Namen des Kindes eröffnet werden kann.
Neuigkeiten vom Broker-Markt: Trade Republic startet Kinderdepot.
Wie funktioniert ein Junior-Depot?
Das Depot selbst unterscheidet sich in seiner grundsätzlichen Funktionalität nicht von anderen Wertpapierdepots. Einige Anbieter bieten jedoch für Junior-Depots keinen Zugang zu tendenziell risikoreicheren Produkten (wie bspw. Zertifikate oder andere Derivate) an. Aus unserer Sicht ist das aber auch kein größeres Problem, da sich für den langfristigen Vermögensaufbau ohnehin einfache Standard Welt-ETFs sehr gut anbieten.
Allerdings wird das Junior-Depot bis zur Volljährigkeit des Kindes durch die Eltern oder andere gesetzliche Vertreter verwaltet. Mit der Volljährigkeit geht das Depot dann an das Kind über und es kann frei über das Vermögen verfügen.
Wie eröffne ich ein Junior-Depot?
Kinder können aufgrund der fehlenden Volljährigkeit beziehungsweise Geschäftsfähigkeit kein Depot für sich selbst eröffnen. Das müssen also die gesetzlichen Vertreter des Kindes tun. Um ein Kinder-Depot zu eröffnen, bedarf es normalerweise nur der Vorlage der Geburtsurkunde. Zum Teil müssen auch andere Dokumente, wie eine Heiratsurkunde der Eltern, vorgelegt werden. In der Regel stellt sich das Verfahren aber als einfach dar. In unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Junior-Depot findest du detaillierte Informationen und Praxisbeispiele zum Thema.
Die Ziele, die Eltern durch das Besparen eines Junior-Depots anstreben, können ganz unterschiedlicher Natur sein. Vom Führerschein über einen Auslandsaufenthalt, teure Ausbildungsmöglichkeiten bis hin zur Starthilfe für die Altersvorsorge des Kindes ist alles denkbar. Warum das Sparen in ETFs über ein Junior-Depot einer der effizientesten und besten Wege der Geldanlage für Kinder darstellt, werden wir im weiteren Verlauf des Artikels zeigen.

Wem gehört das Junior-Depot? Rechtliche Rahmenbedingungen beachten

Doch die Medaille “Junior-Depot” hat auch eine Kehrseite. Denn wer sich für ein solches entscheidet, tritt das Eigentum an dem Vermögen ab. Jeder Euro, der auf das Depot des Kindes eingezahlt wird, geht in den Besitz des Kindes über. Auch wenn die Eltern die Verwaltung des Depots übernehmen, dürfen sie kein Geld vom Depot des Kindes entnehmen. Dieses verbleibt bis zur Volljährigkeit des Nachwuchses im Depot und kann anschließend vom Kind nach eigenem Belieben genutzt werden. Wenn das Kind nach Erreichen der Volljährigkeit das Geld also für Zwecke verwendet, die nicht den Vorstellungen der Eltern entsprechen, kann dies nicht verhindert werden.

Die wichtigsten Rechte und Pflichten im Überblick

  • Das Depot gehört rechtlich dem Kind, die Eltern verwalten dieses lediglich treuhänderisch bis zur Volljährigkeit.
  • Investitionen müssen im Sinne des Kindes erfolgen, riskante Spekulationen sind ausgeschlossen.
  • Die Eröffnung ist nur durch sorgeberechtigte Personen möglich.

Vor- und Nachteile eines Junior-Depots mit ETFs

Welche Vor- aber auch Nachteile bieten Junior-Depots mit ETFs nun? Im Folgenden bieten wir eine kurze Auflistung der aus unserer Sicht größten Pros und Cons und erläutern anschließend, warum wir davon überzeugt sind, dass ETFs in Kombination mit einem Junior-Depot eine überlegene Anlage gegenüber anderen Optionen darstellen.
 Welche Vorteile bietet ein Junior-Depot (mit ETFs)?
  • Ideal für langfristigen Vermögensaufbau
  • Höhere Renditechancen durch Aktien
  • geringer Pflegeaufwand (v.a. bei Einrichtung eines Sparplans)
  • kostengünstig
  • Steuerliche Vorteile (durch das Ausnutzen von Freibeträgen, etc.)
  • Finanzielle Bildung des Kindes kann durch Heranführen ans Depot erleichtert werden
 Welche Nachteile gibt es beim Junior-Depot (mit ETFs)?
  • Marktrisiko (potenziell höhere Volatilität durch Aktien-ETFs)
  • Eingeschränkter Depot-Zugriff (Verfügbarkeit des Geldes) für die Eltern
Wir sind selbstverständlich große Fans von ETFs für den langfristigen Vermögensaufbau. Und für das Junior-Depot gilt das ganz besonders. Denn wer für sein Kind zur Geburt ein Wertpapierdepot eröffnet und dort jeden Monat 100 € in einem Welt-ETF anspart, übergibt dem Nachwuchs zum 18. Lebensjahr ein Wertpapierdepot mit einem geschätzten Vermögenswert von stolzen 42.000 €. Die dafür benötigte Rendite nach Kosten und vor Steuern? 7 %. Ein Wert, den der MSCI World über die letzten Jahrzehnte in Euro gerechnet, durchaus erreicht und zum Teil sogar übertreffen konnte. Doch auch wenn es am Ende “nur” 6 % annualisierte Rendite wären, ändert dies nichts am Ergebnis eines deutlich fünfstelligen Vermögens (genauer: rund 38.000 €) zur Volljährigkeit.
justETF Tipp: Mit unserem ETF-Sparplan-Rechner kannst du dir ganz einfach ausrechnen lassen, welches Endvermögen für dich bzw. dein Kind möglich ist.
Die Macht des Zinseszins-Effekts sorgt in unserem Beispiel dafür, dass die eingezahlte Summe lediglich 50 % des Endvermögens ausmacht. Die andere Hälfte ist den laufenden Erträgen und der stetigen Reinvestition dieser zu verdanken. Unsere Grafik zeigt die Vorteile der langfristigen Geldanlage in breit gestreute Aktien-ETFs. Denn wer genügend Zeit mitbringt, kann das Aktienrisiko für sich nutzen und daraus höhere Rendite erzielen, ohne sich allzu große Sorgen bei kurzfristigen Kursschwankungen machen zu müssen.

Chart: Investment in den MSCI World für unterschiedliche Halteperioden (seit 1973)

Investment in den MSCI World in EUR für unterschiedliche Halteperioden (seit 1973)
Quelle: justETF Research, Rendite MSCI World Net in EUR, Ausschüttungen reinvestiert, eigene Berechnungen; Stand: 29.02.2024
Ein weiterer Vorteil eines Junior-Depots mit ETFs ist, dass das Besparen flexibel stattfinden kann. An den monatlichen Sparplan ist man nicht gebunden und kann diesen bspw. mit Sonderzahlungen (Weihnachts- und Geburtstagsgeld von Oma und Opa, Geldgeschenke zur Taufe, etc.) weiter aufstocken oder auf Wunsch auch zeitweise aussetzen.
Allerdings kann dies natürlich auch ein gewisser Nachteil sein, da man für die nötige Spar-Disziplin selbst verantwortlich ist.
Weitere positive Aspekte eines Junior-Depots sind der geringe Verwaltungsaufwand (insbesondere bei Einrichtung eines Sparplans) sowie die geringen Kosten sowohl auf ETF-, als auch auf Broker-Ebene. Einige Anbieter verlangen weder für die Depotführung noch für die Ausführung von Sparplänen Gebühren.
justETF Tipp: Erfahre in diesem Artikel: “Wie du die 5 größten Fehler bei Junior-Depots vermeidest”.

Das Junior-Depot im Vergleich zu klassischen Sparformen

Muss es überhaupt ein Junior-Depot sein oder bieten andere Sparformen ebenfalls attraktive Möglichkeiten für den Vermögensaufbau? Wir schauen uns an, wie das Junior-Depot im Vergleich zu anderen Sparformen abschneidet und wo die Stärken und Schwächen der unterschiedlichen Geldanlagen liegen.

Sparformen für Kinder im Vergleich

Sparform Eigenschaften
Junior-Depot Ein Junior-Depot bietet flexiblen Zugang zu typischerweise renditestarken Anlageformen wie Aktien. Durch die einfache Streuung über Fonds und ETFs lässt sich das Portfolio außerdem kostengünstig diversifizieren.
Sparbuch Bietet eine transparente Form der Geldanlage und schafft ein gutes Verständnis für das Sparen an sich, die Renditen sind aufgrund überschaubarer Zinsen aber bei weitem nicht ausreichend.
Tagesgeld Hier gilt im Prinzip dasselbe wie für das Sparbuch. Für den langfristigen Vermögensaufbau eignen sich andere Sparformen besser.
Festgeld Festgeldkonten bieten höhere Zinsen als Tagesgeldkonten ist jedoch deutlich weniger flexibel verfügbar.
Versicherungen Auch kapitalbildende Lebens- oder Rentenversicherungen sind beliebte Anlageformen für Kinder. In aller Regel sind diese aber deutlich teurer als ein ETF-Depot bei oft schwächeren Renditen (weil Versicherer regulatorisch gezwungen sind, einen Teil des Geldes in Anleihen zu investieren) und damit ebenfalls keine geeignete Alternative zu einem ETF-Junior-Depot darstellen. Darüber hinaus besteht bei einer Versicherung immer ein Kontrahentenrisiko im Falle einer Insolvenz.

Welcher ETF fürs Junior-Depot?

ETFs sind also auch bei der Geldanlage für Kinder zu bevorzugen. Doch welcher ETF ist der richtige?
Eine pauschale Antwort gibt es wie so oft auch auf diese Frage nicht. Aber einige Punkte sollten definitiv beachtet werden, anhand derer man einen möglichen ETF auswählen kann.
Mögliche Faktoren und Kriterien für die passende ETF-Auswahl
  • Globale Diversifikation: Welt-ETFs mit globaler Streuung sind zu bevorzugen (Industrie- & Schwellenländer)
  • Weniger ist mehr: Spare lieber in einen globalen ETF und strukturiere das Portfolio nicht zu kompliziert. Denk daran, dass das Depot nicht dir, sondern deinem Kind gehört.
  • geringe Kosten: Die laufenden Kosten eines ETF (TER) werden anteilig vom Fondsvermögen abgezogen und mindern die Wertentwicklung des ETF – und damit die Rendite des Investments. Geringere Kosten wirken sich in aller Regel also positiv auf das angesparte Vermögen aus.
  • Ausschüttender oder thesaurierender ETF? Je nach Vorliebe können beide Variante gewählt werden. Der Sparerpauschbetrag von 1.000 Euro kann in beiden Fällen genutzt werden, da er auf Ausschüttungen, Verkäufe sowie die Vorabpauschale gleichermaßen angewandt wird. Je nach Aufwand kann man Freibeträge über die Realisierung von Kursgewinnen auch effizienter ausnutzen.
justETF Tipp: Weitere mögliche Kriterien bei der ETF-Auswahl findest du in unserem Artikel: “Die richtige ETF-Auswahl: Tipps und Tricks”.

Warum das Junior-Depot (für die meisten) die richtige Wahl ist

Wie unser Artikel gezeigt hat, bietet ein Kinder-Depot eine Vielzahl von verschiedenen Vorteilen und ist trotz mancher Fallstricke die beste Wahl, um flexibel, renditestark und kostengünstig Vermögen für den Nachwuchs aufzubauen.
Hinzu kommt: Nach dem Scheitern des geplanten Altersvorsorge-Depots 2024 könnte die von der CDU lancierte Frühstart-Rente, die ab 2026 eingeführt werden soll, einen ersten Schritt in die richtige Richtung darstellen. Einige Broker haben bereits verkündet, das Angebot in ihren Depots zu integrieren.

Die besten Junior-Depots im Vergleich


 
So haben wir die Angebote getestet
Quelle: justETF Research; Stand: 6/2025; *Affiliate Link Du möchtest ein Depot eröffnen? Nutzt du dafür einen der mit Sternchen gekennzeichneten oder bei den Broker-Logos hinterlegten Affiliate Links als Ausgangspunkt, erhalten wir eine Vergütung. Vielen Dank! Bitte beachte dabei: Investitionen in Wertpapiere bergen Risiken.
— Gebühren zzgl. marktüblicher Spreads, Zuwendungen und Produktkosten.
 
Mach dein Kind zum Millionär
Noch ein paar beeindruckende Zahlen gefällig? Kommen wir zurück zum Rechenbeispiel von oben. Wie bereits erwähnt, darf sich der Nachwuchs bei einer Sparrate von 100 € monatlich bei Vollendung des 18. Lebensjahres über ein Depotvermögen in Höhe von 42.000 € freuen.
Wenn der Nachwuchs es anschließend schafft, die angesparten ETF-Anteile einfach im Depot liegenzulassen, kann er sich mit Renteneintritt über ein beachtliches geschätztes Vermögen von über 1,1 Millionen Euro freuen. Und das, ohne einen einzigen weiteren Euro selbst einzahlen zu müssen.
Selbstverständlich wird die Million bis zum Renteneintritt aufgrund der Inflation nur noch einen Bruchteil des heutigen Gegenwerts besitzen, aber dein Nachwuchs wird es dir trotzdem danken. Außerdem ist es hoffentlich äußerst unwahrscheinlich, dass das Kind ab Eintritt ins Berufsleben kein eigenes Geld zurücklegt – und wenn das getan wird, wird die Rechnung noch viel beeindruckender.
Wir nehmen dafür einfach einmal an, der Sparplan in Höhe von 100 Euro pro Monat wird einfach so weiter geführt – eine Sparsumme, die unterhalb des bundesdeutschen Durchschnitts liegt.
Bei 7 % angenommener Rendite kommt das Depot bei Renteneintritt mit 68 Jahren dann laut unserem Sparplan-Rechner auf beeindruckende 1,84 Millionen Euro.
Selbst wenn die Hälfte des Depots zum 18. Geburtstag entnommen und davon beispielsweise das Studium oder ein Auslandsaufenthalt finanziert werden würde, würde der Rest (ca. 21.000 € anstatt der vorher verwendeten 42.000 €) bei einer monatlichen 100 € Sparrate bis zum Renteneintritt auf rund eine Million Endvermögen anwachsen.
Für alle, die es sich finanziell leisten können, gilt deswegen: Für das Kind ist das Junior-Depot die beste Wahl.
Ein Überblick über die besten Kinder-Depots findest du übrigens in unserem Junior-Depot-Vergleich.
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